Eiweißbedarf: So erkennst du Proteinmangel bei Fehlbesiedlungen

von: Gabriela Hoppe
| 5. September 2025

Viele Menschen mit Reizdarm, SIBO, IMO oder Histamin-Intoleranz sind oft unterversorgt mit Eiweiß – ohne es zu merken. Der Grund: Die Symptome eines Proteinmangels sind oft unspezifisch und werden nicht mit dem Thema Ernährung oder gar Aminosäuren in Verbindung gebracht.

In diesem Artikel erfährst du:

  • wie sich ein Proteinmangel äußern kann
  • warum gerade Menschen mit Fehlbesiedlungen besonders betroffen sind
  • und wie du deine Versorgung verbessern kannst – auch bei Unverträglichkeiten

Symptome eines Proteinmangels – oft unterschätzt

Ein Eiweißmangel kann viele Gesichter haben. Je nach Schweregrad, Begleiterkrankungen und Ernährungsform können folgende Symptome auftreten:

  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme
  • Infektanfälligkeit oder chronisch „latente“ Infekte
  • Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut
  • Verzögerte Wundheilung, Schleimhautprobleme
  • Muskelabbau trotz normalem Gewicht oder Bewegung
  • Häufiger Hunger, Heißhunger oder starkes Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln
  • Motilitätsstörungen, Verdauungsstörungen, Dysbiosen
  • Schwaches Bindegewebe, Ödeme, „Orangenhaut“
  • Neurotransmitterstörungen (z. B. depressive Verstimmung, Angst, Unruhe)
  • Schlafstörungen
  • Hormonelle Dysbalancen (z. B. Zyklusbeschwerden, Wechseljahressymptome)

Diese Symptome können auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten – das macht die Diagnostik komplex.
In meiner Praxis und in meinen Onlinekursen achte ich deshalb ganz gezielt auf mögliche Hinweise bei der Fallaufnahme, bei den Symptomen und in Labordaten.

Warum gerade bei SIBO, IMO und Reizdarm ein Mangel entsteht

Es gibt gleich mehrere Gründe, warum Menschen mit Fehlbesiedlungen häufiger einen Aminosäurenmangel oder eine unzureichende Eiweißaufnahme aufweisen:

  • chronische Entzündungen verbrauchen Protein z. B. für Reparatur- und Immunprozesse
  • Malabsorption im Dünndarm durch geschädigte Schleimhaut
  • Angst vor blähenden oder „reaktiven“ Lebensmitteln
  • Histaminreaktionen auf bestimmte Proteinquellen
  • ungünstige Diäten, die Eiweißquellen einschränken (z. B. vegane Ernährung ohne gezielte Ergänzung)
  • fehlende Magensäure, Enzyme oder Gallensäure zur Eiweißverdauung
  • Entgiftungsstörungen
  • begleitende Leber- oder Stoffwechselbelastungen
  • Dysbiosen bzw. Fehlbesiedlungen, die die Proteinverdauung beeinflussen

Die Folge: Zu wenig Aminosäuren = zu wenig Reparatur = chronische Symptomverschleppung.

Wie kannst du deinen Bedarf einschätzen?

Ich empfehle, regelmäßig deine tatsächliche Eiweißaufnahme zu beobachten – vor allem bei folgenden Situationen:

  • ungewollter Gewichtsverlust
  • anhaltende Schleimhautprobleme (z. B. Reflux, Entzündungen, Reizdarm, Haut, Blase)
  • anhaltende Infektanfälligkeit
  • depressive Verstimmungen ohne erklärbare Ursache
  • Schlafstörungen
  • Hormonelle Dysbalancen
  • nicht regenerierende Erschöpfung
  • Fehlender Fortschritt in der Therapie trotz sinnvoller Maßnahmen

In meiner Praxis arbeite ich neben der ausführlichen Anamnese häufig mit Labordaten wie:

  • Gesamteiweiß & Albumin im Blut
  • Mikronährstoffe mit Bezug zur Eiweißverwertung (B6, Zink, Glutathion, Molybdän etc.)
  • gezielte Aminosäureprofile (Aminogramm)

Aber auch ohne Labordiagnostik kannst du auf deinen Körper hören – und beobachten, ob du nach gezielter Eiweißzufuhr z. B. mehr Energie, weniger Heißhunger oder bessere Regeneration spürst.

Was tun, wenn du tierisches Protein nicht verträgst?

Gerade Betroffene mit Histamin-Intoleranz, SIBO, IMO oder Leaky Gut berichten oft, dass sie:

  • Fleisch nur in kleinen Mengen vertragen
  • Milchprodukte, Eier oder Hülsenfrüchte meiden müssen
  • schnell Völlegefühl oder Blähungen entwickeln

In solchen Fällen ist es besonders wichtig, eine sanft verträgliche Eiweißquelle zu finden, die du dosisangepasst und flexibel in deinen Alltag integrieren kannst.

Maxxprosion Veganes Protein - entwickelt von Dr. Gabriela Hoppe | Erfolg durch ganzheitliche Regulation | Reizdarm- und Stoffwechselspezialistin & Heilpraktikerin - Bild by MaxxprosionIch empfehle in diesen Fällen häufig Proteinshakes – am besten:

  • ballaststofffrei
  • neutral im Geschmack
  • ohne Süßstoffe oder Aromen
  • gut einschleichbar

Mein Maxxprosion-Protein habe ich genau für diesen Anwendungsfall entwickelt – auch als Teil einer Semi-Elementardiät nutzbar (dazu bald mehr!).
Es basiert auf Erbsenprotein-Isolat und enthält keine kritischen Zusatzstoffe – ideal für eine gezielte Aminosäurenversorgung bei sensibler Verdauung.

Mein Tipp aus der Praxis

Wenn du trotz Therapie „nicht weiterkommst“, lohnt sich fast immer ein Blick auf deine Proteinzufuhr.

Notiere dir für 3 bis 5 Tage:

  • welche Eiweißquellen du nutzt
  • welche Mengen du schätzt (z. B. 100 g Hähnchen = ca. 23 g Protein) – genauere Infos gibt es z. B. bei naehrwertrechner.de
  • wie du dich körperlich fühlst (Leistungsfähigkeit, Hungergefühl, Verdauung, Stimmung)

Oft zeigen sich dann Lücken, die du gezielt schließen kannst – durch bessere Auswahl oder durch geeignete Ergänzungen.

Wie geht’s weiter?

Im nächsten Teil der Blogreihe zeige ich dir:

  • wie du Protein trotz Reizdarm oder Unverträglichkeiten gezielt einsetzen kannst
  • worauf du bei Produkten achten solltest
  • wie du deine Eiweißzufuhr langsam, aber wirkungsvoll aufbaust

Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, findest du auf meiner Themenseite zur Darmgesundheit noch viele weitere Informationen – oder du entdeckst mein 6-Säulen-Programm, in dem Ernährung, Mikronährstoffe und Darmsanierung Hand in Hand gehen.