Was sind Probiotika? Dein Einstieg in die faszinierende Welt des Mikrobioms
von: Gabriela Hoppe
| 27. Juni 2025

Du bist nicht allein: Wunderwelt Mikrobiom

Probiotika und Mikrobiom verstehen mit Dr. Gabriela Hoppe | Erfolg durch ganzheitliche Regulation | Reizdarm- und Stoffwechselspezialistin & Heilpraktikerin - Bild by CanvaWusstest du, dass dein Körper zu weniger als 50 % aus menschlichen Zellen besteht? Forschende schätzen, dass in deinem Körper mehr Mikroorganismen leben als eigene Zellen – der Großteil davon in deinem Darm.

Rund 30 bis 100 Billionen Mikroorganismen bevölkern deinen Verdauungstrakt. Sie bilden dein Mikrobiom – ein komplexes Ökosystem aus Bakterien und anderen Mikroben. Im besten Fall leben hier 150 bis über 1.000 verschiedene Arten in harmonischer Koexistenz mit dir.

Wie dieses sensible System funktioniert, wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst: Ernährung, Stress, Medikamenteneinnahme, Umweltfaktoren – all das prägt dein Mikrobiom.

Viele Menschen möchten es gezielt unterstützen – zum Beispiel durch Produkte mit lebenden Bakterienkulturen, umgangssprachlich auch „Probiotika“ genannt.

Probiotika, Präbiotika, Postbiotika – ein Überblick

Was sind Probiotika?

Das Wort Probiotikum lässt sich aus dem Lateinischen und Altgriechischen ableiten:

  • Pro (lateinisch) = für
  • Bios (altgriechisch) = Leben

Begriff und Wirkung stehen damit dem „Antibiotkum“ entgegen. „Anti“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „gegen“. Antibiotika wirken also dem Wortsinne nach „gegen das Leben“, indem sie Mikroben abtöten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Probiotika als:

„Lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge verabreicht beim Menschen eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.“1

Diese Definition setzt voraus, dass:

  • die Mikroorganismen lebendig sind,
  • sie in einer bestimmten Menge zugeführt werden,
  • und ein Nutzen wissenschaftlich belegt ist.

Die meisten Probiotika enthalten spezifische Bakterienarten (z. B. Lactobacillus oder Bifidobacterium), seltener auch Hefen wie Saccharomyces boulardii.

Was sind Präbiotika?

Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die den nützlichen Darmbakterien als Nahrung dienen. Dazu zählen z. B.:

  • Inulin
  • Flohsamenschalen
  • Akazienfasern
  • Leinsamen
  • bestimmte Polyphenole (Pflanzenstoffe)

Was sind Postbiotika?

Postbiotika sind Stoffwechselprodukte, die durch die Aktivität lebender Mikroorganismen entstehen. Sie enthalten keine lebenden Keime, sondern z. B. Stoffwechselreste oder Botenstoffe. Diese Präparate sollen weniger negative Effekte haben als lebende Mikroorganismen.

Warum werden nicht alle Produkte als „Probiotikum“ bezeichnet?

Der Begriff „Probiotikum“ ist rechtlich heikel.
Denn laut der sogenannten Health Claims Verordnung (EU) dürfen Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel nur dann mit gesundheitsbezogenen Aussagen beworben werden, wenn diese durch wissenschaftlich anerkannte Studien belegt und von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) zugelassen sind.

Für Probiotika bedeutet das konkret:

  • Studien beziehen sich typischerweise auf spezifische Bakterienstämme, nicht auf ganze Gattungen.
  • Aussagen beziehen sich auf eine genau definierte Dosis und Wirkung.
  • Allgemeine Aussagen wie „unterstützt die Darmgesundheit“ oder „stärkt das Immunsystem“ sind ohne EFSA-Zulassung unzulässig.

Das bedeutet: Auch wenn ein Produkt lebende Mikroorganismen enthält, darf es rechtlich nicht als „Probiotikum“ bezeichnet werden, sofern keine zugelassene Aussage existiert.

Auch fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kimchi enthalten lebende Mikroorganismen – dennoch dürfen sie in der Regel nicht als „Probiotikum“ beworben werden.

Probiotika für deine Gesundheit? Was sagen Studien dazu?

Immer wieder liest man, dass bestimmte Probiotika möglicherweise positive Effekte auf das Immunsystem, die Verdauung oder das allgemeine Wohlbefinden haben können. Zahlreiche Studien haben sich in den letzten Jahren mit der Rolle des Mikrobioms und einzelner Bakterienstämme beschäftigt – etwa in Bezug auf Reizdarm, Durchfall nach Antibiotika, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder pathogene Keime.

Viele Anwender:innen interessieren sich für Bakterienpräparate, um…

  • ihr Mikrobiom nach Belastungen wie Antibiotika, Stress oder Infekten zu unterstützen
  • die Vielfalt ihres Mikrobioms zu erhalten oder gezielt zu fördern
  • neue Impulse für ihre Verdauung oder ihr allgemeines Wohlbefinden zu setzen

Auch wenn viele Menschen von positiven Effekten berichten: Der Begriff „Probiotikum“ darf in Deutschland – wie erwähnt – nur verwendet werden, wenn eine wissenschaftlich belegte gesundheitsförderliche Wirkung vorliegt – und zwar für den genauen Bakterienstamm, die Dosis und die Anwendung.

Solche Nachweise gibt es bislang nur für wenige spezifische Stämme. Das bedeutet nicht, dass andere Bakterienstämme unwirksam sind – sondern nur, dass ihr Nutzen noch nicht ausreichend untersucht wurde, um mit offiziellen gesundheitsbezogenen Aussagen beworben zu werden.

👉 Deshalb darf ich als Anbieterin von Produkten mit Bakterienkulturen und als Heilpraktikerin keine Versprechen machen – und keine Aussagen über Wirkungen treffen, die nicht offiziell belegt und zugelassen sind.

Viele Menschen nutzen Bakterienpräparate

Was ich aber sagen kann:
Viele meiner Patient:innen berichten, dass sie sich mit der gezielten Einnahme von Bakterienpräparaten wohler fühlen, besser mit bestimmten Lebensmitteln klarkommen oder Verdauung und Immunsystem als ausgeglichener empfinden. Auch im Rahmen meines 6-Säulen-Programms sind ausgewählte Bakterienstämme immer wieder ein Baustein – angepasst an deine individuelle Situation.

Die Qualität und Zusammensetzung der eingesetzten Kulturen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Deshalb habe ich unter meiner Marke Maxxprosion Produkte mit ausgewählten, speziell abgestimmten Bakterienstämmen entwickelt – als ergänzende Unterstützung in Alltag und Therapie, eingebettet in ein ganzheitliches Konzept. Mein Fokus liegt dabei immer auf der Verträglichkeit der Produkte und ich verwende nur ausgewählte Inhaltsstoffe.

Wenn du dich für hochwertige Produkte mit gezielt ausgewählten Stämmen interessierst, findest du über das Menü unter Produkte & Empfehlungen einen Überblick über meine eigenen Präparate von Maxxprosion – selbstverständlich ohne zugesetzten Zucker, Farbstoffe oder unnötige Zusätze.

Bakterienmix - entwickelt von Dr. Gabriela Hoppe | Erfolg durch ganzheitliche Regulation | Reizdarm- und Stoffwechselspezialistin & Heilpraktikerin - Bild by Maxxprosion
Bakterienmix Select - entwickelt von Dr. Gabriela Hoppe | Erfolg durch ganzheitliche Regulation | Reizdarm- und Stoffwechselspezialistin & Heilpraktikerin - Bild by Maxxprosion

👉 Wenn du wissen willst, welche Rolle Probiotika in der Behandlung von Reizdarm, SIBO oder anderen Störungen des Mikrobioms spielen können: In meinem 6-Säulen-Programm zum Verständnis und zur Behandlung von Reizdarm, SIBO & IMO zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt deinen Darm stärkst – und du lernst, deine Ernährung, deinen Lebensstil und deine Mikronährstoffversorgung sinnvoll mit einzubeziehen.

Was du beim Einsatz von Bakterienprodukten beachten solltest

Produkte mit Bakterienkulturen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, Dosierung und den enthaltenen Zusatzstoffen. Es ist ratsam, bei der Auswahl auf eine sorgfältige Deklaration der enthaltenen Stämme sowie auf Qualität und Herkunft der Produkte zu achten.

Auch individuelle Verträglichkeit spielt eine Rolle – nicht jede Person reagiert gleich. Wenn du unsicher bist oder unter chronischen Beschwerden leidest, solltest du die Einnahme mit einer erfahrenen Fachperson besprechen.

Vor allem Personen mit Histamin-Intoleranz, Reizdarmbeschwerden und vor allem SIBO und IMO reagieren meiner Erfahrung nach häufig empfindlich auf Standard-Präparate und sollten sich individuell zu Verträglichkeiten und Empfehlungen schlau machen!

Wie geht’s weiter?

In den nächsten Blogartikeln erfährst du u. a.:

  • Was Bacillus-Stämme so besonders macht – und warum sie eine eigene Kategorie bilden
  • Welche Einnahmezeitpunkte sinnvoll sein können
  • Was du über mögliche Reaktionen & Verträglichkeit wissen solltest
  • Und worauf du bei der Kombination von Probiotika & Präbiotika achten kannst

Hinweis

Die in diesem Artikel genannten Informationen dienen der allgemeinen Wissensvermittlung. Sie stellen keine Heilaussagen oder individuelle Therapieempfehlungen dar. Bitte konsultiere bei Beschwerden eine medizinische Fachperson.

Quellen:

  1. Hill C, Guarner F, Reid G, Gibson GR, Merenstein DJ, Pot B, Morelli L, Canani RB, Flint HJ, Salminen S, Calder PC, Sanders ME. Expert consensus document. The International Scientific Association for Probiotics and Prebiotics consensus statement on the scope and appropriate use of the term probiotic. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2014 Aug;11(8):506-14. doi: 10.1038/nrgastro.2014.66. Epub 2014 Jun 10. PMID: 24912386.